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Vorstellung Werkhof Witten Teil 1: „Lernen mit Hand und Kopf“

Vorstellung Werkhof Witten Teil 1: „Lernen mit Hand und Kopf“

In diesem Artikel möchten wir unseren Produktionspartner den Werkhof Witten und dessen Entstehungsgeschichte vorstellen.

Der Werkhof Witten wurde im Jahr 1985 als Verein zur Jugendbildung gegründet, mit dem Ziel, benachteiligten Jugendlichen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Das Konzept lautete dabei: "Lernen mit Hand und Kopf". In verschiedenen Handwerksbereichen wie Holz, Metall, Textil, Garten und Hauswirtschaft wurden die Jugendlichen für den sogenannten 1. Arbeitsmarkt vorbereitet. Dabei legte der Werkhof Witten besonderen Wert auf die Stärkung des Selbstwertgefühls und das Kennenlernen von festen Abläufen.

Im Jahr 1986 begann die Arbeit in der Schreinerei mit einer Gruppe von Auszubildenden, die aus unterschiedlichen Gründen auf dem "Ausbildungsmarkt" nicht vermittelbar waren. Von Anfang an wurde dabei das Augenmerk auf die Verwendung bestimmter Materialien gelegt. Die Verwendung von Tropenholz und Holz unklarer Herkunft, Spanplatten sowie Oberflächenbehandlung mit lösemittelhaltigen Mitteln wurden von Anfang an vermieden.

Zwei Jahre später, im Jahr 1988, wurde die Schreinerei durch die Einstellung eines zweiten Ausbilders erweitert. Die Ausbildung wurde erfolgreich fortgesetzt, bis im Jahr 1992 die letzten geförderten Ausbildungsverhältnisse ausliefen und weitere Ausbildungen seitdem frei finanziert werden mussten.

Im Jahr 1997 erfolgte die erste Übernahme eines Auszubildenden in den Gesellenstatus und im Jahr 1999 trennte sich die Schreinerei vom Verein aufgrund einer deutlichen Veränderung der öffentlichen Förderung der Arbeit des Vereins. Die Schreinerei wurde als GmbH mit dem gleichen Personal weitergeführt. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei Meister, einen Gesellen und fünf Auszubildende. Erwähnenswert ist hierbei die Kontinuität in der Ausbildung, mit durchgehend mindestens drei Auszubildenden. Zusätzlich blieb man seinen pädagogischen Wurzeln treu und gab weiterhin jungen Menschen eine Ausbildungsmöglichkeit, die woanders keine Chance hatten. Zum Beispiel wegen eines fehlenden Schulabschlusses, einer Lese-Schreibschwäche oder einen vergangenen Gefängnisaufenthalt.

Insgesamt zeigt die Geschichte des Werkhof Witten eine erfolgreiche Entwicklung in der Ausbildung auch von benachteiligten Jugendlichen im Handwerksbereich. In den vergangenen 37 Jahren haben viele junge Menschen - nicht zuletzt durch besondere, persönlichkeitsbildende Ansprache und durch bewusste Materialverwendung - eine umfassende und fundierte Ausbildung und damit gute Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt erhalten. Dabei hat die Trennung der Schreinerei von dem gemeinnützig orientierten Verein nicht zu einem Bruch bei Arbeit und Ausbildung geführt. Das zeigt, daß sich auch in einem schwierigen ökonomischen Umfeld sozialer Anspruch und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen.

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